Sichtschutzkombinationen Teil 5 – Spalierbäume, Hecke am laufenden Meter, horizontale Verlattung und Bambusbepflanzung
Hallo und willkommen zum 5. Teil meiner Serie zu Sichtschutzkombinationen, heute mit dem Thema: Spalierbäume, Hecke am laufenden Meter, horizontale Verlattung und Bambusbepflanzung.
In diesem Fall stelle ich Euch ein älteres Projekt vor, bei dem ich folgende Elemente verwendet habe:
1. Grundgerüst aus Hecke am laufenden Meter und Rankelement Isaura
Das Grundgerüst des Sichtschutzes bildet eine Kombination aus den Efeuelementen Hecke am laufenden Meter und dem horizontal verlatteten Rankelement Isaura aus Itauba-Hartholz.
Drei blickdichte Efeuelemente mit den Massen 180 cm (Höhe) und 120 cm (Länge) bilden eine Symmetrie und gliedern die Bearbeitungslänge von ca. 8 m. Sie bilden die Anfangs- und Endpunkte und kontrastieren mit den 2 halbtransparenten Rankelementen. Diese lassen zwar Licht durch, von grösserer Entfernung funktioniert Isaura als blickdichter Sichtschutz. Erst bei kurzen Distanzen kann man durch die Verlattung erkennen, was dahinter vor sich geht.
2. Spalierbäume als erhöhter Sichtschutz
Unser Grundgerüst aus Hecke am laufenden Meter und Rankelement mit horizontaler Verlattung, dient auch dazu, um zwei Spalierbäume der Gattung Hainbuche Carpinus betulus, in Szene zu setzen.Diese werden mittig vor die Isaura-Elemente gesetzt.
Bei der Pflanzung von solchen Bäumen ist es zu empfehlen, eine ausreichend vorbereitete Pflanzgrube bereit zu stellen. Dies ist um so wichtiger, wenn wir hinter Stützmauern pflanzen, wie in diesem Beispiel, da dort, baulich bedingt, oft der Boden verdichtet ist und mit Schotter und Beton verunreinigt ist.
Die Pflanzgrube sollte mindestens die doppelte Wurzelballengrösse und -tiefe haben. Die Grubensohle sollte spatentief aufgelockert werden. Bei stark lehmigem Untergrund kann man eine 10 cm starke Kiesschicht einbringen, die als Dränage wirkt. Der Füllboden wird mit Rindenhumus verbessert, wobei darauf zu achten ist, dass der organische Anteil im oberen Drittel der Grube eingebracht wird, damit es im unteren Teil nicht zu Fäulnisprozessen kommen kann.
Um eine spätere Bewässerung und Flüssigdüngung zu vereinfachen, legt man ein gelbes, flexibles Dränrohr um den Wurzelballen und lässt das Endstück aus der Erde schauen.
Die Bäume dürfen auf keinen Fall zu tief eingepflanzt werden, sondern in der selben Höhe wo der Stamm in den Wurzelballen übergeht. Bitte unbedingt an ein gewichtsbedingtes Absacken des Baumes in der verfüllten Grube denken und um ca 3-5 cm höher einpflanzen. Erklärung: gelant Erde an den Stamm, können “schlafende Augen” aktiviert werden. Diese sogenannten Nodien haben erst einmal eine unspezifische Wuchsinformation. D.h.: wenn sie an der Luft wachsen, bilden sie Zweige oder Blätter aus. Bei Erdkontakt “denkt” der Baum allerdings, dass es notwendig ist an dieser Stelle eine Wurzel auszubilden. Diese Information steckt ebenso in den Nodien. Bei Anschüttungen vertrocknet der Baum oftmals, da uneffektive Wurzeln in diesem Bereich ausgebildet werden, während die anderen Wurzeln verkümmern…..
Okay dieser kleine Exkurs war ergänzend gemeint und soll verdeutlichen, dass 30 cm guter Pflanzboden in keinem Fall ausreichend sind für eine Baumpflanzung.
3. Bambus als vertikale Struktur
Nun verwenden wir wieder das Thema “Kontrast” als Gestaltungsmittel, in dem wir Phyllostachys aureosulcata spectabilis den Zickzackbambus, als vertikale Struktur zur horizontalen Verlattung pflanzen. Wie der Name schon sagt, bildet dieser Phyllostachys zickzackförmige Stengel aus, welche überaus dekorativ sind. Da es sich hierbei um eine wuchernde Bambusart handelt, muss in jedem Fall eine Rhizomsperre verwendet werden.
4. Ergänzung mit Lampenputzergras
Beidseitig vom Stamm der Spalierbäume ergänzen wir noch mit dem Lampenputzergras Pennisetum alopecuroides `Hameln`. Damit haben wir eine abwechslungsreiche Sichtschutzkombination erschaffen, die aus dem Spiel von natürlichen und baulichen Elementen ihren Reiz erhält. Trotz dem Hauptgewicht bei der Verwendung von pflanzlichen Elementen, erhalten wir eine formale Strenge, durch die geschnittenen Formen von Hainbuche und Efeu. Gleichzeitig wird der Eindruck aber auch gelockert durch die fantastische Blatttextur von Carpinus betulus und Hedera helix, sowie die vertikale Stengelstruktur von Phyllostachys und Pennisetum.
Viel Spass beim Nachpflanzen und bauen
Zum Abschluss findet Ihr die Links zu den anderen Artikel-Teilen:
Sichtschutzkombinationen – Teil 1: Säulenbäume, Heckenelemente, Gräser und Buchskugeln
Sichtschutzkombinationen Teil 3 – Weidenzaun Alu und Gräserhecke
Sichtschutzkombinationen Teil 4 – Sichtschutz aus Cortenstahl und Hecke am laufenden Meter
Sichtschutzkombinationen – Teil 6: Sichtschutz mit Spalierobst, Aluminiumpfosten und Edelstahlseilen
- Sichtschutz mit Spalierobst, Aluminiumpfosten und Edelstahlseilen
- Sichtschutzkombinationen Teil 7 – Sichtschutz-HPL, Hecke-am-laufenden-Meter, Spalierbäume und kastenförmig geschnittene Säulenbäume