Patiotekt(o)ur – die Architektur des Patios Teil 2 – quadratisch, praktisch, gut
Schön, dass Ihr wieder vorbeischaut, beim zweiten Teil meiner Patiotekt(o)ur. Heute wird es quadratisch, praktisch und gut, falls Euch das Ergebnis gefällt.
Als Beispiel verwende ich heute einen verwilderten Innenstadtgarten, der von fast allen Seiten einsehbar ist.
Schaut mal selbst, was Ihr davon haltet:
Der Garten hat eine rechteckige Grundform mit einer Länge von 14 m und einer Breite von 7,5 m.
Raum im Raum
Dieses „lange Handtuch“ habe ich in drei gleich grosse Einzelräume unterteilt, die alle miteinander verbunden sind.
Die mittlere Blickachse ist durchgängig. Durch den Einschub einer 1m hohen Hecke am laufenden Meter (rechts, links, rechts) habe ich den Raum gedrittelt.
Dieser dezente Einschub macht den Garten spannender, da er an diesen Stellen nicht einsehbar ist.
Es ergibt sich ein Raum im Raum. Hier haben wir wieder den Effekt, dass nur eine dezente Erhöhung von Raumkanten ausreicht, um Intimität, Geborgenheit und Zurückgezogenheit zu simulieren.
Die Raumaufteilung – Grün kontra Holz
Die Einzelräume sind immer identisch aufgebaut. Eine Seite wird durch ein fest installiertes Lounge-Element in L-Form definiert. Diese lädt zum Sitzen, Sonnen, Lesen ….. ein. Dahinter sind Spalierbäume gepflanzt, damit man vor Blicken aus den höheren Etagen geschützt ist.
Gegenüber der Sitzbank bilden hohe Efeuelemente einen ruhigen Hintergrund für die Inszenierung einer Bepflanzung aus japanischem Ahorn, Buchskugeln und Gräsern.
Zusammen mit der eingeschobenen Mauer aus niedriger Hecke am laufenden Meter, bilden die hohen Efeuelemente ein grüne Ecke.
Hinter den Lounge-elementen aus Holz befinden sich halbtransparente Sichtschutzelemente mit horizontaler Verlattung. Dieser Bereich bildet sozusagen eine Ecke aus Holz.
Die horizontale Lattenstruktur wird durch die Verwendung von streng vertikal wachsenden Gräsern in Kontrast gesetzt. Hier habe ich Calamagrostis verwendet, welches eine perfekte Vertikalstruktur aufweist.
Den Übergang zwischen den drei Einzelräumen bildet die Verlängerung der Efeueinschübe mittels eines Kiesbandes in dem 3 Grossformatplatten aus Sichtbeton mit den Massen 100*50 cm eingelassen sind. Die umlaufende Bepflanzung ist ebenso mit einem gelb-grauen Kies abgedeckt.
Dadurch wirkt der im inneren verlegte Rasen wie eine schwimmende Insel. Die funktionale Abtrennung zwischen Rasen und Kiesfläche wird durch ein Stahlband realisiert. Um den übergang zwischen den Raseninseln nicht zu streng zu gestalten kommt jeweils von einer Seite ein Lavendelband, welches sich im Plattenbereich in einzelne Farbtupfer aus Thymian auflöst.
Den räumlichen Abschluss im hinteren Gartenteil bilden wiederum halbtransparente, horizontale Lattenstrukturen in Kombination mit Spalierhochstämmen.
Abschliessend eine Auflistung aller verwendeter Elemente, Pflanzen und Materialien:
Bepflanzung:
Calamagrostis acutiflora ‚Karl Foerster‘
Carpinus betulus Spalierform
Lavandula angustifolia ‚Munstead‘
Pennisetum alopecuroides ‚Hameln‘
- Sichtschutz:
Hecke am laufenden Meter, Höhe 100 cm
Hecke am laufenden Meter, Höhe 180 cm
Sichtschutzelement
Bangkiraizaun Java mit Rankgitter 180 x 180 cm
- Sonstige Materialien:
Grossformatplatte Silkstone von Rinn
Unkrautfolie
Reißfestes Unkrautvlies Gartenvlies in Profiqualität, hohe UV-Stabilisierung 30m x 1,6m = 48m², Grammatur: 150g/m²
Loungeelement