Bevor wir Sichtschutz und Zäune für den Garten online kaufen, sollten wir bei der Verwendung von Holz als Material folgende Vorüberlegungen treffen:
1. Wiederverwendung von Holz bei vorhandenen baulichen Elementen
Gibt es bereits auf unserem Grundstück Holz als Baumaterial, wie etwa ein Gartenhaus, Carport, Pergola oder Wandverlattungen, bzw. eine Holzterrasse.
Ist dies der Fall, dann macht es oft Sinn das Element Holz für unser Sichtschutzprojekt noch einmal aufzunehmen und wieder zu verwenden.
Die Wiederaufnahme von vorhandenen Materialien trägt zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Durch das Wiedererkennen des Holzes der Terrasse oder beispielsweise des Carports knüpft der Geist unbewusst eine Verbindung mit der Erkenntnis: das hab ich schon einmal hier gesehen – das kenn ich, also fühle ich mich hier sicher.
Der Mechanismus des Wiedererkennens erweckt beruhigende Emotionen und fördert somit Entspannung und Entstressung. Das ist ja auch der eigentliche Zweck eines Gartens – ein Ort des Rückzugs vom Alltag, wo man seine Sorgen, wenn auch nur für eine kurze Zeit, hinter sich lassen kann.
Hierbei spielt Holz natürlich eine ganz besondere Rolle, da es eins der ursprünglichsten Materialien ist und im Vergleich zu Metall oder Kunststoff eine ganz spezielle Textur und Oberfläche aufweist. Selbst der Geruch macht dieses Material zu etwas ganz besonderen.
Darüber hinaus kann man Sichtschutzelemente und Zäune aus Holz mit geringem Aufwand gestalterisch in gartenbauliche Grünstrukturen eingliedern. Auch die Kombination von grünem Sichtschutz mit Sichtschutzelementen aus Holz lässt sich gut verwirklichen.
Eine geschmackvolle Kombination ist z.B. die Hecke am laufenden Meter und das Rankgitter ELEGANT aus Bangkirai.
2. Pflegeaufwand bei verschiedenen Holzarten
Wenn man Sichtschutzelemente aus Holz verwenden möchte, sollte man sich nicht nur über das Design Gedanken machen, sondern auch über den zu erwartenden Pflegeaufwand.
Holz kann man in verschiedene Qualitätsklassen einteilen, ja nach der Art des Holzes. Je geringer die Qualität der Holzart ist, desto preisgünstiger ist das Produkt. Gleichzeitig ist der Pflegebedarf durch Lasuren oder Öle entsprechend höher. Dies sollte man auf jeden Fall in der Gesamt-Kostenkalkulation seines Sichtschutzprojektes im Hinterkopf haben. Der Preis für solche Holzschutzlasuren ist nicht zu unterschätzen und sollte ins vorhandene Budget (auch für die Zukunft) mit eingerechnet werden.
Ein Punkt der aber weit mehr unterschätzt wird als die Materialkosten für die Holzpflege, ist der Arbeitsaufwand um solch eine Lasur durchzuführen. Der Anstrich sollte jährlich erfolgen und benötigt minimum 2 Arbeitsgänge, in den meisten Fällen sogar 3 Anstriche. Bei einem eingewachsenen Garten ist dann oft ein Rückschnitt der vorhandenen Pflanzen notwendig, mitunter sogar das partielle Herausnehmen von Pflanzen, die die Lasurarbeiten behindern.
Die Qualität der Holzarten bei vorgefertigten Sichtschutzelementen lässt sich aufsteigend wie folgt darstellen:
- Niedriege Qualität: Fichte und Kiefer
- Mittlere Qualität: Douglasie und Lärche
- Hohe Qualität: Edelhartholz
Der Übergang zwischen Lärche und Edelhartholz ist fliessend.
Die Pflege bei Edelhartholz, wie etwa Bangkirai, kann aus der Sicht von Haltbarkeitsgründen völlig entfallen. Wie jedes Holz im Aussenraum, bekommt auch Edelhartholz eine graue Farbe. Dies schränkt aber die Lebensdauer nicht ein. Lediglich aus optischen Gründen kann ein Anstrich mit Öl vorgenommen werden.
3. Design der Sichtschutzelemente
Wenn man sich bei der Auswahl der Materialien für sein Sichtschutzprojekt für eine bestimmte Holzart entschieden hat, muss man noch die Linienführung der Verlattung wählen.
Grundsätzlich geht man beim modernen Sichtschutz im Garten von einer geraden und ruhigen Linienführung aus. Entweder verläuft die Lattung horizontal oder senkrecht, je nach Geschmack, vorhandenen Holzelementen bzw. nach gewünschtem Effekt. Diagonale Verlattungen, bzw. verspielte Umrandungen, bringen eher Unruhe in das Gesamtkonzept und können schnell kitschig wirken. Dies ist aber letztendlich eine Geschmacksfrage.
Des Weiteren kann man wählen zwischen geschlossenen Elementen oder offenen.
Bei den offenen Elementen sind die Latten nicht dicht aneinander, sondern auf Abstand befestigt. Solche Elemente werden auch oft als Rankelemente benutzt um Kletterpflanzen die nötigen Befestigungsmöglichkeiten zu bieten.
Unter Berücksichtigung der vorangegangenen Punkte und einer geschickten Auswahl an Pflanzen kann man sicherlich einen ansprechenden und dauerhafte Sichtschutz realisieren.