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Terrasse mit Sichtschutz – Teil 2

Hier nun die Fortsetzung des Artikels Terrasse mit Sichtschutz – Teil 1. Im heutigen zweiten Teil beschreibe ich das Material der Holzterrasse und die Verlegetechnik.

1. Befestigungstechnik

Meine Frau und ich haben uns für eine unsichtbare Befestigungstechnik der Holzdielen entschieden, damit das Risiko von Holzsplittern in nackten Füssen verringert ist.

In unserem alten Haus habe ich eine Holzterrasse mit sichtbarer Verschraubung gebaut. Hier haben sich unsere Kinder immer wieder Splitter geholt wenn sie barfuss unterwegs waren.

Trotz sorgfältigstem Abschleifens der Schraublöcher kam dies immer wieder vor.

Jede Durchdringung der Holzstruktur ist eine “Schwachstelle”, da Holz immer einem Schwund- bzw. Quellprozess ausgesetzt ist, so dass dort Risse und somit Splitter entstehen können.

Holzterrasse mit Wasserbecken und Fontäne

 

2. Das Erscheinungsbild – Outdoorparkett

Um eine weitestgehende Verbindung zwischen Innenraum und Gartenterrasse zu erhalten, war es uns wichtig, dass das Belagsmaterial möglichst unserem Eichenparkett in Dimensionierung und Verlegebild entspricht.

Aus diesem Grund haben wir uns für ein schwales Dielenformat von 10 cm Breite entschieden. Die handelsüblichen Formate sind oft 14,5 cm breit.

Neben dem oben beschriebenen ästhetischen Grund ist bei schmäleren Formaten auch die Gefahr geringer, dass das Holz stark “arbeitet”, also “schwindet” bei Trockenheit und Sonneneinstrahlung und “quillt” bei Nässe und Regen.

Holzterrasse mit Wasserachse und Wasserfall

Das Verlegemuster sollte dem eines Inneparketts gleichen, so dass wir uns für ein System mit verschiedenen Dielenlängen entschieden haben, deren Köpfe auf Stoss verlegt werden.

Holzterrasse mit Wasserspiel

3. Die Holzart – Cumaru

Wir haben uns für das südamerikanische Edelhartholz Cumaru entschieden. Es weist die Dauerhaftigkeitsklasse 1 auf und gehört somit neben Ipe und Itauba zu den härtesten Hölzern.

Wir haben vom Hersteller einen FSC-Nachweis, also die Sicherheit, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.

Cumaru weist einen gelben Grundfabton auf und eine sehr lebendige Oberflächentextur. Jedes Brett hat anfänglich leichte Farbunterschiede, so dass ein abwechslungsreiches Belagsbild entsteht.

Wie alle Hölzer im Aussenbereich vergraut die Oberfläche. Uns gefällt das sehr gut. Wem dies nicht zusagt, der kann das Holz ölen, muss dies aber jedes Jahr von Neuem tun, ähnlich wie bei Teakholzmöbeln im Garten.

Fontäne aus Edelstahl und Holzterrasse

4. Das System – Softline der Firma Vetedy

Alle oben genannten Voraussetzungen haben wir bei der Firma Vetedy gefunden. Ein ästhetisch ansprechendes Outdoorparkett. Die Holzdielen werden mittels einer Kunststoffbefestigung unsichtbar verschraubt.

Hat man einmal die Vorarbeit geleistet, also die Unterkonstruktion exakt verlegt, wächst die Terrasse in einem rasanten Tempo.

 

Holzterrasse mit Wasserelement

Aber Vorsicht, die Konstruktionshölzer benötigen eine Abstand von exakt 40 cm (immer mittig gemessen).

 

Outdoorparkett mit Wasserelement

Der Grund hierfür ist die Längenaufteilung der Softlinedielen in 80 cm, 120 cm, 160 cm, 200 cm und 240 cm. Wir Ihr seht handelt es sich immer um ein Vielfaches von 40 cm – deshalb der Unterkonstruktionsabstand von 40 cm.

Naturstein mit Edelstahlwasserfall und Aluminiumbecken

Die erste Diele muss 100%ig ausgerichtet sein. In unserem Fall also parallet zur Hauswand.

Wasserbecken und Holzterrasse

Nach Befestigung der Starterdiele werden die Kunsstoffbefestigungen aufgeschraubt, die immer gegeneinanderstossen, so dass wir automatisch immer den gleichen Abstand und somit immer parallel verlegte Bretter haben.

Blick durch die Wasserwand auf die Holzterrasse

5. Die Verlegetechnik

Im nachstehenden Link gelangt Ihr zu einem Youtube-Video mit einer genauen Verlegeanleitung für Softline-Terrassendielen:

Softline – Verlegeanleitung auf Deutsch

 

Urban gardening und Sichtschutz – eine Symbiose

Urban gardening ist der englische Begriff für einen städtischen Nutzgarten auf engstem Raum.

Urban gardening liegt nicht nur im Trend, sondern ist für viele Städter ein Lebensgefühl und praktizierte Philosophie geworden.

Die Idee der Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist aus den grossen ländlichen Biogärten zu uns auf den kleinsten Balkon im 5. Stock vorgedrungen.

Dies zeigt sich auch im Bücherangebot bei Amazon:

 

Besonders auffällig sind die fantasievollen Lösungen und Ansätze, wie aus wenigen Quadratmetern, wahre Urwälder werden.

Dabei wird nicht nur die Grundfläche von Balkon, Sims oder Fensterbank genutzt, sondern auch mit beeindruckenden Konstruktionen und Erfindungen die Vertikale erobert.

Hier kommen wir der biblischen Idee der babylonischen Gärten einen kleinen Schritt näher.

Neben immer wieder neuen Konstruktionen, die mit Liebe und Sorgfalt aus ungewöhnlichen Restmaterialien individuell gebastelt werden, gibt es auch standardisierte Produkte.

Die Industrie ist mittlerweile auf den Trend des urban gardening oder gourmet gardening aufgesprungen und bietet durchdesignte Lösungen. Diese sind allerdings nicht minder originell.

Vertikale Kräuterbeete, hängende Gärten und bepflanzbare Sichtschutzelemente werden in unterschiedlichsten Materialien und Formen angeboten.

Durch die Nutzung der Vertikalen als Pflanzraum, bekommen wir fast beiläufig einen funktionierenden sekundären Sichtschutz.

Bei weitem schöner als Bambus- und Schilfmatten, die am Balkongeländer befestigt werden finde ich diese Art von grünem Sichtschutz.

Spätestens seit der französische Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc seine “mur vegetal”/ Pflanzenwand eingeführt hat, entstehen vermehrt Systeme, die es dem einfachen privaten Gartenliebhaber erlauben, die Idee der vertikalen Gärten zu realisieren.

Neben diesen vertikalen Lösungen gibt es auch Minikräuterspiralen, speziell für die Verwendung auf Balkonen. Wer sich für diese Thematik näher interessiert, dem empfehle ich die Seite kraeuterspirale-im-garten.de

Tolle Rezepte für die Verwendung Eurer selbst geernteten Kräuter findet Ihr auf pasta-selber-machen.de

Viel Spass beim Bauen, Ernten und Kochen…..

 

 

Terrasse mit Sichtschutz – Teil 1

Heute beginne ich mit einer Artikelserie über Planung und Ausführung einer Holzterrasse mit Sichtschutz unter Verwendung und Weiterführung des Terrassenmaterials.

Dies aus gegebenem Anlass – ich bin gerade dabei die Terrasse zu bauen.

Da sich in diesem Projekt einige Elemente aus dem Bereich moderner Sichtschutz im Garten, sekundärer Sichtschutz, Spalierbäume als Sichtschutz, Sunken Garden, Loungemöbel als indirekter Sichtschutz wiederfinden, könnte das für Euch eine interessante Sache werden.

Darüberhinaus sind einige Elemente noch gar nicht definiert, so dass ich anhand meiner eigenen Terrasse Planungsvarianten durchspielen kann.

Geplant ist ein wöchentliches Update dieser Serie, so dass Ihr die Entwicklung mitverfolgen könnt. Dabei werde ich den aktuellen Realisierungsstand beschreiben, mit reichlich Tipps aus der Praxis.

Parallel dazu versuche ich dann meine Sichtschutzplanung zu konkretisieren, bzw. Alternativen zu visualisieren.

Während ich also bereits mit der Holz-Unterkonstruktion begonnen habe, ist das genaue Design des Sichtschutzes noch nicht abgeschlossen.

Für mich ist noch nicht entschieden, ob ich etwa das “vorhandene” Terrassenmaterial als Sichtschutz weiter führe oder ob ich das Material eines anderen Elementes meiner Gartengestaltung aufnehme.

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Zur Auswahl steht in diesem Fall das Carport mit Geräteraum, welches ich mit Rhombusleisten aus Lärchenholz verkleidet habe.

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Carport und Geräteraum mit Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten

Carport und Geräteraum mit Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten

Tür Geräteraum in die  Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten integriert

Tür Geräteraum in die Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten integriert

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Rustikal trifft linear…..

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Starke Linienführung……

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Schöne Kontraste……

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Auch die kleinen Gäste fühlen sich wohl……

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Sicher ist die Art der Aufteilung der Terrasse. Sie zieht sich in Form eines L um die West- und Südfassade.

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Die Hauptfläche ist die Westfassade, da sie auf den tiefer gelegenen, nutzbaren Gartenraum ausgerichtet ist.

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Diese Fläche von 12 m x 4 m unterteile ich zu 2/3 in einen Hauptbereich für einen grossen Esstisch sowie die Unterbringung von Liegen.

Wie ich meine Kinder kenne, wird die Hauptfläche allerdings zu 80% mit Spielgeräten belegt sein……..

1/3 der Fläche soll als festinstallierter Loungebereich eine Art Mini-Patio ergeben.

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Hier schieben sich aus dem Terrassenbelag kubische Sitzbänke in gleicher Materialausführung in die Vertikale und bilden den äusseren Raumabschluss.

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Auf einer Seite dieser Bänke wird sich der Sichtschutz zur Strasse hin befinden, der gleichzeitig auch als Windschutz dient, da durch die erhöhte und exponierte Lage zur Wetterseite hin, eine stabile Konstruktion unumgänglich sein wird.

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Die Bänke dienen gleichzeitig als Kissentruhe und erhalten logischerweise einen beweglichen Deckel.

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Den Raumteiler, zwischen Hauptterrasse und Loungeecke, bildet eine Kombination aus Sitzbank (Richtung Loungecke) und Wasserfall (Richtung Hauptterrasse – Blickpunkt vom Esstisch aus).

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Platziert ist dieses Ensemble rechwinklig zur Mittelachse eines grossen Fensterelementes, so dass das Aluminium-Wasserbecken eine Verlängerung der Blickachse vom Innenraum in den Garten darstellt.

Raumteiler, Sitzbank aus Holz mit Wasserfall und Wasserachse

Sitzbank mit Wasserfall und Wasserachse

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Aus dem Wohnzimmer kann man sehr schön die Wasserachse sehen.

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Folglich haben wir mit nur einem Element aus drei verschiedenen Richtungen einen “point focal” geschaffen.

Das nenne ich mal Plaltz sparend…..

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Ich beginne also heute mit der Beschreibung eines fertig geplanten und bereits realisierten Terrassenelements – meiner Sitzbank mit Wasserfall und Wasserachse.

Die Idee zu diesem Element hat sich aus der Verwertung von Restmaterial ergeben.

Eingangstreppe mit Quarzitplatten

Eingangstreppe mit Quarzitplatten

Die Eingangstreppe zum Haus habe ich mit grossformatigen Quarzitplatten ausgelegt.

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Solche Platten verlegen sich narürlich nicht von alleine……..

TreppenSQUAT

TreppenSQUAT

Eine dieser Platten blieb komplett übrig, so dass ich mir eine Verwendung überlegen musste.

Da das Element Wasser im Terrassenbereich in meinem Kopf bereits herum spukte, kam eines zum anderen.

Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, wenn ich nocheinmal ein derartiges Element realisieren sollte, würde ich einen fertigen Bausatz kaufen.

Der zeitliche Mehraufwand fürs “Basteln” ist nicht zu unterschätzen, selbst für Leute mit praktischer Erfahrung im Bereich Garten- und Landschaftsbau.

 

Für diejenigen, die sich also nicht mit der Verwendung und Anpassung von Restmaterialien rumschlagen müssen, empfehle ich die Verwendung eines fertigen Sets.

Bei Amazon sind einige interessante Systeme erhältlich, die preislich durchaus im Rahmen bleiben.

Hier einige Beispiele, die mir gut gefallen:

1. Brunnen aus Edelstahl in minimalistischer Ausführung.
Höhe: 57cm; Breite: 91cm; Länge: 28cm
Preis: 229,99 Euro bei Amazon

2. Edelstahlwasserfall
Maße: 63x 38×106
Preis: 699,- Euro bei Amazon

 

Hier noch der aktueller Stand der Dinge auf meiner Baustelle:

 

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Wie Ihr seht besteht die Chance, dass die Artikelserie noch eiiiiiinige Wochen bestehen bleibt.

Es gibt noch viel zu tun.

Bis nächste Woche…….

 

 

Top 5 Bücher

Hier findet Ihr die Top 5 Bücher zum Thema “Moderner Sichtschutz im Garten”

1. Für mich ist das Buch Sichtschutz im Garten – Das große Ideenbuch der Klassiker unter den Sichtschutzbüchern.
Wer sich wirklich inspirieren lassen will, abseits vom Mainstream, sollte sich diesen Bildband zulegen. Nicht ganz billig, aber durchaus sein Geld wert.

Wunderbar die Ideen zum sekundären Sichtschutz, sowie das Kapitel über Sichtschutz mit Lichtdesign und transluzenten Materialien.

Ein absolutes MUST.

Schaut auch unbedingt auf der Internetseite terramanus.de von Manuel Sauer vorbei.
Wer einen professionellen Sichtschutz planen lassen möchte findet hier den richtigen Ansprechpartner.

Sehr schön auch seine Interpretation eines modernen Patios.

2. Das Buch Sichtschutz- und Gartendesign von Modeste Herwig ist für mich immer wieder eine Quelle der Inspiration.
Mit fast 40 Euro stellt es zwar eine kleine Investition dar, die sich aber durchaus bezahlt macht.

Modeste Herwig inspiriert durch frische Ideen, löst sich von allen Doktrinen und schafft es bis zur letzten Seite zu überraschen.

Für mich “nur” an zweiter Stelle, da der Praxisbezug nicht immer in der Weise gegeben ist, wei bei Manuel Sauer.

Wer sich allerdings ernsthaft mit dem Thema Gartengestaltung und speziell der Erarbeitung eines ungewöhnlichen und funtkionierenden Sichtschutzkonzeptes auseinandersetzt, kommt an diesem Bildband nicht vorbei.

Auch hier möchte ich Euch die Internetseite der Autorin empfehlen, die man auch ohne Englisch-, bzw. Holländischkenntnisse gewinnbringend nutzen kann – www.modesteherwig.eu

3. Das Buch Zäune Mauern Hecken: Design am Grundstücksrand arbeitet in umfassender Weise die gestalterische Verbindung von Haus und (Sichtschutz)Zaun aus.

Hier finden wir den konzeptionellen Ansatz, in der Gebäudearchitektur vorhandene Materialien, Formen und Strukturen harmonisch in den Aussenraum zu übertragen.

“Das Wohnzimmer im Grünen” als logische Erweiterung des Inneraums wird hier in verschiedensten Gestaltungen dargestellt.

Doppelt interessant, da die Autoren keine Landschaftsarchitekten sind, sondern Innenarchitekten und Designer.

Beide haben ein Konzept entwickelt, welches auf einer Geschmacksberatung für die architektonische und gestalterische Einheit zwischen Haus und Zaun beruht.

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5.

Ansichtssache – den Ausblick sichern oder sicher sein vor Einblicken?

6 Strategien zur Erhaltung einer freien Sicht und gleichzeitiger Sicherung der Privatsphäre

Manch einer kennt die Situation: wir haben eine exponierte Terrasse mit einem wunderbaren Ausblick über Wälder und Täler oder einfach über eine schöne Skyline.

Wäre da nur nicht der Fussgängerweg entlang der Südseite, von wo aus Dir jedermann auf den Teller schauen kann.

In solchen Fällen reicht oft die Einbeziehung eines einzelnen Sichtschutzelementes auf der Verkehrsseite aus, während die Seite mit dem Ausblick offen bleibt.

Leider wirken solche Einzelelemente oft unpassend, künstlich, aufgesetzt, reingepresst, ohne Materialkorrespondenz…..

Strategie N°1 –das Konzept der schrägen Achse

Hier kann ein ganz einfacher Trick helfen, den ich in meinen Gestaltungsprojekten gerne einsetze – das Konzept der schrägen Achse.

Hierbei verwende ich gerne Säulenbäume.
Was verstehen wir unter Säulenbäumen?

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Wie der Name schon sagt, haben Säulenbäume einen schmalkronigen, säulenförmigen Wuchs.

Der Unterschied zu den Spalierbäumen ist die natürliche Wuchsform der Krone, weshalb kein Formschnitt notwendig ist.

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Der Vorteil liegt also ganz klar in der Kosten- bzw. Zeitersparnis durch den wegfallenden halbjährlichen Form- und Pflegeschnitt.
Einmal gepflanzt, lassen wir der natürlichen Formentwicklung dieser Bäume freien Lauf.

Der Nachteil ist der grössere gesetzlich vorgeschriebene Grenzabstand im Vergleich zu den Formgehölzen.

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Ich verwende das Konzept der schrägen Reihe mit Säulenbäumen sehr gerne, um einen einseitigen Sichtschutz an exponierten Terrassen zu schaffen, ohne die Seite komplett zu schliessen.

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Hierbei werden die Bäume nicht nebeneinander gepflanzt (wie eine Hecke), sondern in einer schrägen Achse über die komplette Grundstücks-, bzw Hauslänge.

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Von der Beobachterseite betrachtet wirkt die Achse, als hätten wir 4 Säulenbäume nebeneinander gepflanzt, welche dann auch den neugierigen Blick wirksam verhindern.

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Betrachtet man das Ensemble allerdings von der Seite erkennt man eine gleichmässig aufgeteilte Säulenreihe.

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Aus dieser Perspektive haben wir den Garten harmonisch strukturiert und symmetrisch gegliedert.

Mit solchen perspektivischen Tricks, kann man funktionierende Sichtschutzsysteme schaffen, ohne alles zu zubauen oder zu zu pflanzen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen – elegante Linienführung, anstatt brutales Zumauern.
Das Pflanzenensemble wird nicht als „Sichtschutz“ erkannt.

Hier nun eine Auflistung der wichtigsten Bäume mit säulenförmiger Krone:

1. Säulenhainbuche –

 Grösse 10-15 m, Breite: 6-10 m

2. Säulenbuche – Fagus sylvatica ‘Dawyck’

Grösse: 15-25 m, Breite: 3-6 m

3. Gelbe Säulenbuche – Fagus sylvatica ‘Dawyck Gold’

Grösse: 4-8 m, Breite: 2-3 m

4. Säulenblutbuche – Fagus sylvatica ‘Dawyck Purple’

Grösse: 15-20 m, Breite: 4-6 m

Das Konzept der schrägen Achse ist natürlich nicht auf die Verwendung von Säulenbäumen, bzw. Pflanzen im allgemeinen beschränkt.

Grundsätzlich kann man jedes vertikale Element dazu verwenden.
Nachfolgend einige Anregungen:

  • Metallstelen

Metallstelen passen sich sehr schön in üppige Grünstrukturen ein.

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Elemente aus Cortenstahl in Rostoptik wirken hier farblich sehr wohltuend und harmonisierend.

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Der Garten erhält dadurch einen ganz besonderen Charme und Wärme.

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Pol Winandy Jardins

Pol Winandy Jardins

Die dezente Wiederholung dieses Materials in der kompletten Gartengestaltung schafft, mit geringen Mitteln, ein fantastisches Ambiente.
Hier hat man keine andere Wahl, als den Garten zu betreten und die Nähe zu diesen Elementen zu suchen.

Elemente aus pulverbeschichtetem Aluminium bringen Farbe in den Garten.
Bei der Verwendung von beschichtetem Metall haben wir eine freie Farbwahl nach RAL oder DB-Farben.

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Entweder sind wir hier mutig und bringen eine gänzlich neue Farbgebung in den Garten. In diesem Fall bringen die Farben Rot aber auch Mauve interessante Aspekte.

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Die andere Möglichkeit ist die Verwendung bereits bestehender Farben der Gebäudearchitektur, wie etwa die Farbgebung der Fensterrahmen, des Daches oder der (Metall-) Fassade.
Hier erhalten wir ein geschmackvolles, harmonisches Gesamtergebnis.

  • Naturstein- oder Betonstelen

Die Verwendung von Naturstein als Stelen in der schrägen Achse macht dann Sinn, wenn das Material am Gebäude oder in den anschliessenden Belägen vorhanden ist. Beispiele: Schieferstele – Dachschiefer, Basaltfindling – Basaltbelag Einfahrt, Muschelkalkplatten hochkant – Terrasse mit Muschelkalkplatten usw….

Sehr schöne Ergebnisse erhalten wir bei der Verwendung von Sichtbeton oder gefärbten Betonfertigteilen als Achsenelemente.
Ein interessantes Mittel, um die bestehende Architektur in einer zeitgenössischen Art und Weise modern weiter zu führen.
Schön auch, wenn man das Material dezent wieder aufgreift, und als Wasserwände oder Terrassenmöbel wiederholt.

Keine Angst vor Eintönigkeit bei Beton.
Eine gut durchdachte Bepflanzung bringt Leben in die Gestaltung unter Beibehaltung einer ruhigen Grundstruktur – ZEN ;-)

  • Pflanzgefässe

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Die repetitive Verwendung von Pflanzgefässen sorgt durch die Kombination von baulichem und grünem Element für Abwechslung.

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Hier sind ebenso Metalle als Material möglich (siehe Metallstelen).

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Aber auch die Verwendung von Erde in Form von frostfreiem Ton setzt Akzente.
Hierbei wird mit Kontrast gearbeitet. Schaut Euch einfach mal bei Atelier Vierkant um, mehr brauch ich dazu nicht zu schreiben -
Lasst Euch inspirieren!!!!

Strategie N°2 – der halbtransparente Sichtschutz

Falls Säulenbäume keinen Platz finden oder andere konzeptionelle Lösungen nicht möglich sind, kann man auf halbtransparente Sichtschutzelemente zurückgreifen. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um horizontale oder vertikale Lattenstrukturen, die im bestmöglichen Fall Fassaden- oder Terrassenmaterial, bzw. deren Linienführung, wieder aufgreifen.

Die Sichtschutzleisten sind hierbei auf Lücke angeordnet.
Dadurch kann Licht durchdringen. Diese Halbtransparenz lässt solche Elemente sehr leicht und elegant wirken. Auch hier entsteht der Eindruck einer schwebenden Struktur.

Der optische Trick!
Der praktische Nutzen beruht auf dem optischen Prinzip, dass eine halboffene bauliche Struktur mit zunehmendem Abstand des Beobachters immer blickdichter wird (Sichtschutz). Die Linien verschwimmen immer mehr und verschmelzen zu einem Ganzen.

Je näher wir an diesen Sichtschutz herantreten, desto durchsichtiger und blicktransparenter erscheint er (Ausblick).

Es macht also nur Sinn den halbtransparenten Sichtschutz zu benutzen, wenn wir ihn unmittelbar an unserer Terrasse aufbauen und wenn gleichzeitig der Standort eines möglichen Beobachters so weit wie möglich entfernt ist.

Positionieren wir unsere Terrassenmöbel direkt neben der Sichtblende, behalten wir unseren Ausblick und sind gleichzeitig geschützt.

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Falls ein ausreichender Abstand des Beobachters durch die örtliche Situation nicht möglich ist, können wir den visuellen „Verschwimmungs-Effekt“ durch die Vorpflanzung einer halbtransparenten grünen Struktur verstärken.

Auf Deutsch: wir pflanzen Gräser oder Bambus vor die Sichtschutzwand. Unter Verwendung der richtigen Sorte (Link) erhalten wir eine leichte und transparente vertikale Struktur.

Besonders ästhetisch wirkt die Kombination von horizontalen Rhombusleisten zusammen mit streng vertikalen Gräsern oder Bambus.

Strategie N°3 – der „sunken garden“

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Die konzeptionelle Absenkung einzelner Teilbereiche der Terrasse oder des Gartens zu Etablierung intimer Bereiche ohne Verwendung von baulichen Sichtschutz.
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Strategie N°4 – der flexible Sichtschutz

Der aktuelle Trend bei den Neuheiten der Sichtschutzelemente, ist die Verwendung von verstellbaren Lamellen. Dabei kommen als Material ebenso Holz, wie Metall aber auch Kunststoffe zur Verwendung.

Strategie N°5 – Stoffe als Sichtschutz

Auch dieser Trend bietet Flexibilität. Einrollbare Sichtschutzelemente passen sich der gewünschten Situation an. Ob Privatsphäre oder Aussicht, ein stufenlose Anpassung ist möglich

Strategie N°6 – Loungemöbel und Sitzbänke in Kombination mit niedriger Bepflanzung
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Die Strategie ist einfach: Privatsphäre wenn wir uns setzen, Ausblick wenn wir aufstehen.

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Dies eingebunden in die Idee des Minipatios oder „sunken garden“ bietet massgeschneiderte Designlösungen für jeden Stil und jeden Geschmack.

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Klärung der Sichtverhältnisse

Bestandsaufnahme

Bevor wir uns wild und mit Begeisterung in die grosse Auswahl an durchdesignten, modernen Sichtschutzelementen stürzen, nehmen wir uns ein wenig Zeit, um eine kurze Bestandsaufnahme zu machen.

Nur weil wir uns “nackt” fühlen, heisst das noch lange nicht, dass wir uns einmauern müssen.

Wir klären jetzt erst einmal die “Sichtverhältnisse”.

In den nachstehenden Schemata zeige ich auf, welche Situationen und damit verbundene Probleme prinzipiell vor Ort vorhanden sein können.

Ausgangssituationen

Grundsätzlich gibt es 3 mögliche Ausgangssituationen:

1. Beobachter auf gleicher Höhe wie    Gartenbesitzer

2. Beobachter befindet sich auf einem erhöhteren Standort als der Gartenbesitzer

3. Beobachter befindet sich unterhalb des Gartenbesitzers

Situation 1 – Beobachter auf gleicher Höhe

Deine Terrasse, Dein Garten, oder Dein Lieblingsplatz befinden sich auf gleicher Höhe mit dem Betrachter, den wir im folgenden Freddy Vorwitz nennen wollen.
Freddy hat buchstäblich ein Auge auf Sonja Sonnenschein geworfen. Er scheint sehr interessiert zu sein an der offenherzigen Gestaltung des Gartens und ebenso sehr an der jungen Dame auf der Terrasse.

Situation 1

Freddy Vorwitz ist in diesem Fall auf der gleichen Höhe wie Sonja Sonnenschein.
Diese Situation ist noch recht einfach zu lösen.
Um Herrn Vorwitz zu bremsen kann Frau Sonnenschein ein bauliches Sichtschutzelement, die Hecke am laufenden Meter oder eine einfache Hecke installieren.

Situation 2

Hierbei spielt es keine Rolle, ob der Sichtschutz in der Nähe der Dame oder in Richtung Betrachter positioniert wird.

Normalerweise wird sich Sonja Sonnenschein natürlich für eine grenznahe Lösung entscheiden, damit sie keinen Platzverlust auf dem eigenen Terrain hat.

Dies kann sich aber unter Umständen ändern, wenn zusätzlich die Problematik von Situation 2 dazu kommt.
Hier können mögliche Einblicke durch eine erhöhte Bebauung in der Nachbarschaft bestehen.
Betrachten wir uns diesen Fall einmal näher:

Situation 2 – erhöhter Standpunkt des Beobachters

Situation 3

Freddy Vorwitz beobachtet Fräulein Sonnenschein von einem erhöhten Standpunkt aus.
Dies kann eine Strasse sein, die höher liegt oder eine mehrgeschossige Bebauung.

Wie wir in der folgenden Ansicht sehen, genügt es in diesem Fall nicht, ein Sichtschutzelement, die Hecke am laufenden Meter, oder eine ander Hecke zu installieren.

Diese Lösungen sind für Situation 2 nicht geeignet. Nur durch extremes Heranrücken mit dem Sichtschutz an Frau Sonnenschein, kann ein gewisser Teilerfolg verbucht werden.

Dies geht aber auf Kosten der räumlichen Freiheit und Weite – solche Lösungen wirken erdrückend, beengend, klaustrophobisch. Mit den Standardhöhen (150-200 cm) kann Frau Sonnenschein nicht glücklich gemacht werden.

Situation 4

In diesem Fall kann die Einbindung von Spalierbäumen Abhilfe schaffen. Wie nachstehend deutlich wird, wirkt die flachgeformte Baumkrone auf dem Hochstamm blickbrechend.

Sonja kann sich in aller Ruhe bräunen, ohne Freddys Blick zu spüren.
Auch ist der Baum so positioniert, dass eine angenehme Gartensituation entsteht.
Keine “Ummauerung” oder “Überrolltwerden” von Hecken oder Sichtschutzwänden.

Wenn Sonja ihre “schwebende Hecke” aus Spalierbäumen mit einer normalen Schnitthecke kombiniert, kann sie sicher sein ihre Privatsphäre zu behalten.

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SITUATION 3 – BETRACHTER BEFINDET SICH AN EINEM TIEFEREN STANDORT

Kommen wir nun zur letztmöglichen Ausgangssituation.
In diesem Fall befindet sich Sonja mit ihrer Terrasse weit oberhalb von Freddys Standort, so dass nur geringfügige Eingriffe nötig sind, damit Sonja sich sicher fühlt.

Situation 7

Sonja befindet sich, durch ihre erhöhte Position, in der glücklichen Lage einen fantastischen Ausblick geniessen zu können.
Hier kommen wir zu einem grundlegenden Problem bei der Planung eines funktionierenden Sichtschutzes.

 

Situation 8

 

Wie wir in diesem Fall gut sehen können, ist es nicht immer sinnvoll einen komplett geschlossenen Sichtschutz zu realisieren.

 

Situation 9

Sonja befindet sich in einem gefühlmässigem Dilemma zwischen ihrem Wunsch nach Schutz und Geborgenheit (das Gefühl innerhalb der “eigenen vier Wände”) und dem Drang nach Freiheit und Weite (hier gegeben durch einen unverbauten Ausblick über die Eifelwälder bis hin nach Luxemburg – also nur so zum Beispiel).

 

Situation 10

 

Oft können wir hier durch kleine, steuernde Massnahmen innerhalb eines grünen Sichtschutzkonzeptes, grosse Effekte erzielen. Durch das Bepflanzen an ausgewählten Standorten mit ausgewählten Pflanzen, lässt sich die Situation so lösen, dass beiden Wünschen unserer Sonnenanbeterin Rechnung getragen wird.

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Auch die dezente Einbeziehung von Ausstattungelementen, wie bepflanzbaren Lounge-Möbeln kann effektiv sein, ohne dass wir den Eindruck gewinnen, das hier jemand “Sichtschutz” installiert hat. Diese Vorgehensweise wird genauer im Kapitel “Sekundärer Sichtschutz” behandelt.

Eine weitere Möglichkeit bietet sich an, in dem wir einen Teil von Sonjas Terrasse in Sitzhöhe absenken, so dass aus Fussboden Sitzbank wird.

Möchte Sonja den Ausblick geniessen, kann sie sich in den “normalen” Terrassenbereichen aufhalten.
Beim Wunsch nach Privatsphäre betritt sie einfach ihren “sunken garden” also ihren abgesenkten, privaten Terrassenbereich.
Solche Loungebereiche kann man wunderbar mit Outdoorkissen ausstatten. In der Mitte kann ein Wasserelement für Stimmung sorgen, bzw. eine kleine Feuerstelle zu “Lagerfeuerromantik” verhelfen.

Das interessante bei den konzeptionellen Lösungen unter Verwendung von sekundären Sichtschutzelementen, sind die unendlichen Kombinationsmöglichkeiten.
Gleichzeitig bemerkt niemand, dass es sich bei der gemütlichen Terrassengestaltung um ein ausgereiftes Sichtschutzkonzept handelt.
Ist halt die alte Frage mit dem Huhn und dem Ei……

Situation 12

Spalierbäume – die schwebende Hecke

Sichtbarkeit durch bauliche Enge
Wir sehen uns heute als Haus- und Gartenbesitzer zunehmend mit dem Problem der baulichen Enge konfrontiert. Die Grundstückspreise steigen, die Bebauung wird höher, Häuser rücken immer näher zueinander, die Gärten werden kleiner. Durch die Enge der Gärten und die Mehrgeschossigkeit der Immobilien rückt das Problem der “Sichtbarkeit” auch immer weiter in die Höhe.

Oft reicht es nicht aus, eine Hecke oder Sichtschutzelemente an der Grundstücksgrenze zu platzieren. Die Nachbarn aus der fünften Etage können unseren Roman im Liegestuhl auf der Terrasse mit lesen. Aber seien wir mal ehrlich, selbst wenn keiner in unseren Garten schaut, es fühlt sich so an als ob es so wäre.

Auch der Pflanzenliebhaber muss in solchen baulichen Situationen Abstriche machen. Bäume, die in “normalen” Gärten ein unvergleichliches Ambiente verbreiten, haben einfach keinen Platz. Ein schöner Baum und der Garten ist zu.

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Ganz aussichtslos ist die Situation allerdings nicht. Der Baumfreund und Liebhaber lebendiger Gärten findet hier bei den Formgehölzen Hilfe. Mit der Verwendung von sogenannten Spalierbäumen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir können grosse Gehölze auf engstem Raum etablieren mit all den Vorzügen die auch freiwachsende Bäume auszeichnen (Blüte, Fruchtschmuck, Herbstfärbung). Zusätzlich lösen wir auf eine (in Deutschland) nicht (mehr) ganz alltägliche Weise das Problem unserer “Freunde” im fünften Stock gegenüber.

Wenn Aussenräume also nach einer vertikalen Grünstruktur verlangen, aber kein Platz für grosse Baumkronen zur Verfügung steht, finden wir bei den Spalierbäumen Freunde und Helfer. In diesem Fall erfüllen uns hochstämmige oder niedrige grüne Wände, flache Spalierformen aber auch Kronen in Würfel- oder Kubenform,unseren Wunsch nach Grün.

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Wenn wir diese Formgehölze in einem repititiven Schema verwenden, also regelmässig bestimmte Kronenformen wiederholen, können wir Gebäudelinien in den Freiraum übertragen.
Wir bilden somit das lebendige Grundgerüst für unser “Wohnzimmer im Freien”.

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Von weitem wirken solche Installationen wie “schwebende Hecken”. Solcher Art gestaltete Gärten wirken einzigartig in der klaren Linienführung und der lebendigen Blatttextur.

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Spalierbäume kann man untereinander sehr lebendig kombinieren. In Verbindung mit der “Hecke am laufenden Meter” erhält man einen abwechslungsreichen und perfekt funktionierenden Sichtschutz.

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Im Winter bleibt der architektonische Habitus klar erkennbar und verbreitet einen ganz eigenen Charme.

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Tarnung und Intimität
Bei der Konzeption des eigenen Gartens sind wir oft mit unerwünschten Elementen des Nachbargrundstücks (aber auch des eigenen Terrains) konfrontiert. Hier können Spalierbäume eine Lösung bieten.
Geschickt positioniert, lenken die Pflanzen von den unschönen Elementen ab, verschieben den Horizont und leiten den Blick des Betrachters in eine andere Richtung.

Falls die störenden Elemente (z.B.: unsere Freunde im fünften Stock) zu erhöht liegen, können dachförmig geschnittene Bäume die gewünschte Intimität gewährleisten.

Arten und Grössen
Die Spalierlinde und die Dachplatane sind die bekanntesten Vertreter der Formbäume. Darüber hinaus gibt es aber noch zahllose andere Baumarten, die alle ihren ganz eigenen Reiz haben. Ahorn, Amberbaum, Buche, Blutbuche, Hainbuche und Parrotien sind nur eine kleine Auswahl aus dem Fundus der Baumschulen.

In dem Artikel Sichtschutzkombinationen Teil 7 – Sichtschutz-HPL, Hecke-am-laufenden-Meter, Spalierbäume und kastenförmig geschnittene Säulenbäume findet Ihr ein paar Anregungen zur kreativen Verwendung von Spalierbäumen.

Viel Spass damit, Patrick